Das Erzgebirge … wo einst die Bergleute mit ihrem Licht, Arschleder und Spitzhacke in den Berg einfuhren und es heute noch „Glück auf!“ heißt. Die Region in Sachsen bietet neben der vielseitigen Geschichte des Bergbaus und der Handarbeiten, wie klöppeln oder schnitzen - wer kennt nicht die berühmte Plauener Spitze, die Schwibbbögen oder die Räuchermännel - auch viele Möglichkeiten zum Wandern.
Nach der Wanderung auf dem Zisterzienserweg, geht es dieses Mal auf eine Rundwanderung um die Bergstadt Jöhstadt. Dieser kleine Ort liegt an der tschechischen Grenze und ist von Wiesen, Feldern und Wald umgeben. Gestartet wird auf dem Markt, auf dem man auch parken kann. Vorbei an einem Eiscafé und der ehemaligen Apotheke geht es stadtauswärts. Nach einigen Metern entlang der Straße, führt der Weg links vorbei an den letzten Häusern von Jöhstadt. Durch - Mitte September bereits abgeerntete - Felder und Wiesen, auf denen friedlich einige Kühe grasen, führt der Weg in den Wald. Hier findet man die letzten Brombeeren und schon die ersten Pilze. Der Ringweg führt direkt entlang der Grenze, was die kleinen weißen Grenzsteine neben dem Weg markieren. An der nächsten Querstraße, die die Route kreuzt, ist die Grenze mit einem Schild gekennzeichnet.
Doch weiter geht es auf der „deutschen“ Seite - immer entlang der Grenze - über eine kleine Brücke, die über das Schwarzwasser führt. Der Wanderweg verläuft nun entlang der Waldkante, so dass man nach einer Weile einen freien Blick über großzügige Wiesen direkt auf die Bergstadt Jöhstadt hat. Dann ist es Zeit für eine Rast. Die Schutzhütte und die Bank lädt zum verweilen ein. Von hieraus kann man den Ausblick genießen. Da schmeckt der kleine Imbiss aus dem Rucksack doppelt so gut.
Nach der Stärkung geht es weiter Richtung Dürrenberg. Den Ort streift man nur, denn der Weg geht weiter am Wald entlang und biegt dann nach links ab. Auf dem nächsten Stück der Strecke findet der Wanderer eine weitere Bank und kann von dort aus zurück auf die Schutzhütte von eben blicken.
Die Wanderroute führt weiter in Richtung Schlössel. Vorbei an einer weiterer Schutzhütte kann man (zur richtigen Zeit) vom Pfeifen der Preßnitztalbahn empfangen werden. Von dem kleinen Bahnhof lässt sich nicht nur ein Stück Erzgebirge mit der Dampflok erkunden, sondern auch die alten Loks und Waggons bewundern. Hier geht die Route einige Meter durch den Ort, bevor sie nach links wieder in den Wald führt.
Zu einer weiteren kleinen Pause lädt hier ein kleiner Platz - mit Tischen, Hockern und Bänken, sowie einer kleinen Brücke, die über ein kleines Rinnsal führt - ein. Eine Tafel kennzeichnet diesen Ort als eine kleine Wehranlage aus dem Dreißigjährigen Krieg. Der Erzgebirgszweigverein Jöhstadt hat - die zum Teil noch erhaltenen – Brunnenanlage wieder in Ordnung gebracht und hat damit diesen kleinen Picknickplatz geschaffen.
Der Ringweg führt jetzt fast ausschließlich durch den Wald. Vorbei an einer Jugendherberge, dem Hotel Heilbrunnen und einem Schullandheim. Hier kann man den Wald, mit dem Rauschen in den Bäumen, den Zwitschern der Vögel, eine Reihe alter Grenzsteine und die ein oder andere Kuriosität erleben.
Kurz bevor man den Ausgangspunkt - dem Markt von Jöhstadt erreicht - geht es noch einmal etwas steiler den Berg hinauf. Doch der Ausblick in Richtung Keil- und Fichtelberg entschädigt für die Strapaze. Auch hier findet der Wanderer eine Bank, kann den Ausblick auf die fernen Berge genießen und Kraft für das letzte kleine Stückchen sammeln. Zurück auf dem Parkplatz am Markt endet dann diese Wanderung.
Einige Daten zur Tour
Länge: 14,4 km
Höhenmeter: 348 m
weitere Informationen: www.erzgebirge-tourismus.de/wandern/wanderwege-touren/tour/rund-um-joehstadt/tour.html
Weitere Bilder finden Sie unter: www.youtube.com/shorts/BA5ZpyCuLuc
Text und Bilder: Ines Rost